Mit der Netherlands Authority for the Financial Markets, kurz AFM, wurde ein starkes Organ für die Kontrolle des niederländischen Finanzmarktes geschaffen. Die Behörde ist für alle Dienstleister aus dem Finanzsektor zuständig und kontrolliert somit nicht nur Broker für Forex, sondern überwacht auch Versicherungen oder andere Dienstleister. Obwohl es sich bei der AFM um eine unabhängige Regulierungsbehörde handelt, untersteht diese dem Finanzministerium der Niederlande. Ähnliches kennen viele Nutzer auch aus Deutschland, wo die BaFin dem Finanz- und Wirtschaftsministerium untersteht.
Die Geschichte der AFM
Die AFM verfügt heute über mehr als 300 Mitarbeiter und gehört in Europa zu den bekanntesten Regulierungsbehörden der Finanzbranche. Die Institution ist ein Mitglied im Ausschuss der europäischen Wertpapierregulierungsbehörden und arbeitet folglich sehr eng mit anderen Regulierungsbehörden in Europa zusammen. Innerhalb der Niederlande ist die AFM für einen transparenteren und einfacheren Finanzmarkt verantwortlich. Darüber hinaus soll auch das Vertrauen der Investoren in den heimischen Markt gestärkt werden.
Gegründet wurde die AFM erst im Jahre 2002, wodurch sie eine der „jüngsten“ Regulierungsbehörden innerhalb der europäischen Union ist. Vor der Gründung wurde der Finanzmarkt von unterschiedlichen Organen überwacht und kontrolliert, wobei damals zum Beispiel noch der Banken- und Versicherungs-Sektor getrennt wurden. Mit der Einführung der zentralen Kontrolle wurde so ein ganzes Stück mehr Sicherheit geschaffen.
Wie reguliert die AFM?
Die Regulierungen der niederländischen Dienstleister werden nicht immer automatisch von der AFM übernommen. Entscheidend ist hierbei, in welchem Land der Broker oder Dienstleister seinen Hauptsitz führt. Zuständig ist nämlich immer das Land, in welchem der Broker auch gemeldet ist. Insofern kann es sein, dass Broker, die ihr Portfolio in den Niederlanden anbieten, von einer ganz anderen Behörde reguliert werden. Denkbar wäre in diesem Fall zum Beispiel die CySec, da Zypern unter den Brokern als beliebter Standort gilt. Wirklich von der AFM reguliert werden jedoch nur die Anbieter, die ihren Hauptsitz auch in den Niederlanden führen. Hier ist der Eingriffsbereich aber vielfältig und ermöglicht zahlreiche Schritte für die Behörde. Sollten sich Unternehmen nicht an die Vorgaben halten, droht neben einem Verlust der Lizenz zum Beispiel auch ein Tätigkeitsverbot.
Alternativ besteht aber die Möglichkeit, dass ein Broker bei der niederländischen Behörde registriert ist. Das ist kein seltenes Phänomen, sondern wird von vielen ausländischen Brokern wahrgenommen, die ihr Portfolio in Holland anbieten wollen. Eine aktive Regulierung durch die AFM besteht in diesem Fall nicht, dennoch wird zumindest für die Konsumenten aus den Niederlanden das Vertrauen in den Broker gestärkt.
So wertig ist die Regulierung der AFM
Grundsätzlich lässt sich natürlich festhalten, dass die Regulierung durch eine europäische Behörde immer als wertig bezeichnet werden kann. Die Einhaltung der Mindeststandards und Marktvorgaben wird in diesem Fall immer durch eine unabhängige Stelle geprüft, wodurch Betrügereien oder ähnliches ausgeschlossen werden können. Dieser Fakt gilt selbstverständlich auch für die AFM. Speziell für die niederländischen Nutzer ist zudem hilfreich, dass für die Gewährleistung der Seriosität und Sicherheit somit auch eine Registrierung bereits völlig ausreichend ist. Ist der Broker bei der AFM registriert, so muss er auf jeden Fall bei einer anderen europäischen Behörde reguliert sein. Andernfalls wäre das nicht möglich.
Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass nicht jeder Broker in den Niederlanden auch bei der heimischen AFM registriert ist. Hierbei handelt es sich um einen freiwilligen Schritt, so dass bei einer fehlenden Registrierung nicht mit einem unseriösen Angebot gerechnet werden muss.
Diese Broker sind AFM-reguliert
Bislang ist die Niederlande als Standort für Forex- oder CFD-Broker noch nicht sonderlich interessant. Andere Regionen und Länder, wie zum Beispiel Zypern, haben deutlich liberalere Gesetze aufgestellt, so dass die Unternehmen dort nicht mit hohen Abgaben kalkulieren müssen. Dementsprechend suchen sich die meisten Broker als Standort die kleine türkisch-griechische Insel. Gleichzeitig lässt sich aber auch festhalten, dass die Anzahl der AFM-registrierten Broker deutlich größer ist. Viele Unternehmen stellen ihr Angebot auch für die niederländischen Kunden zur Verfügung und bauen daher auf das zusätzliche Sicherheitsmerkmal aus Holland.
Mögliche Beispiele für bekannte Broker, die auch bei der AFM registriert sind, sind 24option, IQ Option oder BDSwiss. In der Zukunft ist aber davon auszugehen, dass noch deutlich mehr Anbieter eine Registrierung bei der AFM anstreben.
Weitere Broker sind:
Fazit: AFM prüft alles ganz genau
Die niederländische AFM ist für den inländischen Finanzmarkt enorm wichtig. Hier werden die Grundregeln aufgestellt und mögliche Verstöße geahndet. So sorgt die Behörde dafür, dass der heimische Markt für Investoren und Unternehmen gleichermaßen transparent bleibt. Speziell für die Händler von Forex ist die AFM aber aktuell noch nicht sonderlich stark zuständig. Die meisten Anbieter haben ihren Hauptsitz in einem anderen Land und werden auch von den dortigen Behörden Reguliert. Allerdings ist in diesen Fällen in der Regel eine Registrierung bei der AFM vorhanden, die für Kunden aus den Niederlanden noch einmal zusätzliche Sicherheit garantiert. Unterm Strich lässt sich festhalten, dass bereits einige Anbieter in den Zuständigkeitsbereich der Behörde fallen. Die Tendenz ist aber steigend, da immer mehr Broker auf den Markt drängen und ihr Angebot natürlich auch in Holland vertreiben wollen.